Laktoseintoleranz

Laktoseintoleranz hat sich in den letzten Jahren zu einer wahren Volkskrankheit entwickelt. Die Unverträglichkeit des Milchzuckers ist dabei in einem Mangel am Spaltungsenzym Laktase begründet. Doch welche Symptome kann Laktoseintoleranz auslösen und wann liegt das Krankheitsbild wirklich vor? Dieser Artikel geht auf Basis wissenschaftlicher Studien näher auf die Krankheit ein und gibt potenziell Betroffenen somit einen guten Einblick.

Artikel durch 58 anerkannte Studien verifiziert

Laktoseintoleranz - Informationen und Studien zur Unverträglichkeit

Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall – Symptome, die bei vielen Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts auftreten können. Auf den ersten Blick wirkt diese Symptomtrias unspezifisch und spricht für eine Vielzahl von Erkrankungen. Angefangen von Infektionen – umgangssprachlich als Magen-Darm-Grippe bezeichnet – bis hin zu Autoimmunerkrankungen (1). Nicht selten sprechen die genannten Beschwerden auch für eine Unverträglichkeit. Hierbei werden Nahrungsbestandteile nicht vertragen. Die Unverträglichkeit oder Nahrungsmittelintoleranz kann angeboren oder im Lauf der Jahre erworben werden. Mittlerweile sind verschiedene Unverträglichkeiten – unter anderem auf:

oder Laktose bekannt.

Was ist Laktoseintoleranz?

Der Begriff Laktoseintoleranz oder Laktoseunverträglichkeit beschreibt in der Medizin das Auftreten bestimmter Symptome nach Aufnahme von Milchzucker. In der ICD-Norm (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme; International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) gehört das Krankheitsbild nicht zu den intestinalen Malabsorptionen, sondern wird bei den Stoffwechselstörungen innerhalb einer eigenen Kategorie geführt.

  • ICD-10-GM (German Modification) (2)
    • Kapitel IV-E00-E90: Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten
      • E70-E90 Stoffwechselstörungen
        • – Laktoseintoleranz
          • 0 Angeborener Laktasemangel
          • 1 Sekundärer Laktasemangel
          • 8 Sonstige Laktoseintoleranz
          • 9 Laktoseintoleranz, nicht näher bezeichnet

Wesentlicher Kern der Laktoseunverträglichkeit ist eine unvollständige Spaltung des Milchzuckers. Diese Entwicklung wird durch eine abnehmende Aktivität eines speziellen Enzyms – der Laktase – verursacht. In der Medizin führt dieses Phänomen zur Laktoseintoleranz oder zur Hypolaktasie. Letztere wird auch als Laktosemaldigestion und bleibt symptomlos.

Anders als es aus europäischer Sicht den Anschein hat, handelt es sich dabei nicht um eine primär krankhafte Deaktivierung der Laktase. Studien haben in der Vergangenheit zeigen können, dass die Absenkung der Laktase-Aktivität nach der Stillphase bei vielen Säugetieren zu beobachten ist. Beim Menschen ist diese Entwicklung ebenfalls verbreitet. Allerdings sorgt ein Nukleotidwechsel, der sich auf Menschen aus Europa und Nordamerika konzentriert, für das Entstehen eines Haplotyps beim Laktasegen – und der Laktoseverträglichkeit im europäischen Raum (3).

In Asien, Afrika und Südamerika tritt Laktoseintoleranz hingegen beim überwiegenden Teil der indigenen Bevölkerung auf. In diesen Regionen ist der Laktasemangel Normalzustand, die Milchzuckerunverträglichkeit daher auch nur in Gebieten mit Laktasepersistenz eine Erkrankung des Magen-Darm-Traktes.

Laktose und deren Spaltung im Darm

Laktose – auch unter den Bezeichnungen α-Lactose-Monohydrat, Lactobiose oder Saccharum lactis bekannt – gehört zu den Disacchariden. Hierbei handelt es sich um die einfachsten Mehrfachzucker, da sie aus zwei Monosacchariden bestehen (4). Letztere lassen sich nicht ohne Weiteres spalten. Bekannte Vertreter der Monosaccharide sind Glucose und Fruktose. Die einzelnen Bestandteile der Mehrfachzucker/Disaccharide werden über sogenannte glykosidische Bindung miteinander verknüpft. Im Fall der Laktose verbinden sich Galactose (Schleimzucker) und Glukose miteinander (5). Der Zucker mit der Summenformel C12H22O11 bildet einen kristallinen Feststoff (6). Bei einer Temperatur von 202 °C erreicht die farblose Laktose ihren Schmelzpunkt. Das Disaccharid ist in Wasser löslich und erreicht nicht die Süßkraft des Haushaltszuckers (Saccharose).

Laktose ist nicht nur in Kuhmilch enthalten, sondern auch in der Milch anderer Säugetiere. Um das Disaccharid verwerten zu können, muss der Körper die Laktose in ihre Bestandteile spalten können. Nur so ist eine Resorption im Dünndarm und die Verwertung von Galactose und Glukose möglich. Die Spaltung übernimmt das Enzym Laktase (LPH), das zur Familie der β-Galactosidasen gehört. Die Synthese des Enzyms erfolgt gencodiert. Die optimale Temperatur für die Aktivität des Enzyms liegt beim Menschen bei 37 °C (7).

Pre-Pro-Laktase (besteht aus knapp 2.000 Aminosäuren) wird im endoplasmatischen Retikulum gebildet. Nach Abspaltung eines 19 Aminosäuren langen Abschnitts entsteht die Pro-Laktase, welche wiederum im Golgi-Apparat zu intrazellulärer Laktase umgebaut wird – aus der schließlich die im Dünndarm aktive Laktase entsteht. Sobald ein Organismus keine Lactase mehr bilden kann, entwickelt sich die Laktoseintoleranz. Das Absinken der Laktaseaktivität wird genetisch gesteuert. Mittlerweile ist es Wissenschaftlern gelungen, die hierfür verantwortlichen Gensequenzen zu identifizieren (8). Dabei hat sich auch gezeigt, dass Hypolaktasie (das Absinken der Enzymaktivität nach der Stillphase) ein rezessives Vererbungsmerkmal ist.

Formen der Laktoseintoleranz

In der klinischen Praxis sind drei Formen der Laktoseintoleranz bekannt – die primäre und die sekundäre Form sowie ein angeborener Laktasemangel. Letzterer führt dazu, dass bereits im Säuglingsalter der Milchzucker im Darm nicht gespalten werden kann. Bei primärem Laktasemangel verringert sich die Aktivität nach der Stillphase kontinuierlich, während bei sekundärer Laktoseintoleranz andere Faktoren Einfluss auf die Laktaseproduktion nehmen.

  1. Angeborener Laktasemangel
    Der angeborene Laktasemangel (Primary Congenital Alactasia, angeborene Alaktasie) geht auf einen Gendefekt und taucht in der klinischen Praxis eher selten auf (9). Ursache ist ein Gendefekt, welcher die Bereiche für die Codierung der Laktasesynthese beeinflusst (10). Anders als einige populärwissenschaftliche Quellen festhalten, handelt es sich nicht um eine Erkrankung, die sich ausschließlich auf Finnland konzentriert. Als Symptome treten wässriger Durchfall, Blähungen und Meteorismus auf. Erste Anzeichen machen sich meist einige Tage nach Beginn der Stillzeit bemerkbar. Angeborener Laktasemangel führt zu Fehlernährung und ist ein schwerwiegendes Problem, welche einen klinischen Behandlungsbedarf indiziert.
  2. Primäre Laktoseintoleranz
    Primäre Hypolaktasie beschreibt den Zustand der mit dem Alter abnehmenden Laktaseaktivität. Dieser Prozess wird genetisch gesteuert und stellt einen natürlichen Vorgang dar. Das Abnehmen der Laktaseaktivität wird zu Beginn kaum wahrgenommen. Bis zu einer Grenzkonzentration wird Milchzucker nach wie vor abgebaut. Erst wenn die Aktivität diese Schwelle überschreitet, kommt es zu Malabsorption oder es entstehen die Symptome der Laktoseintoleranz (LI).
  3. Sekundäre Laktoseintoleranz
    Eine verminderte Laktaseaktivität kann auch durch Erkrankungen ausgelöst werden. Zu Auslösern dieser sekundären Hypolaktasie gehören unter anderem:
    – Gastroenteritiden
    – Zöliakie
    – Lymphome des Darms
    – Mangelernährung oder
    – Infektionen.
    Es kommt zu einer Schädigung der für die Laktaseproduktion zuständigen Zellen. Die sekundäre Variante der Erkrankung kann dauerhafte Beeinträchtigungen nach sich ziehen – oder sich wieder komplett zurückbilden.

    Verantwortlich machen Autoren pathophysiologische Faktoren, die zum Absterben der Epithelzellen im Dünndarm bilden. Diese werden durch unreife Epithelzellen ersetzt (11). Letztere sind nicht in der Lage, Laktose zu synthetisieren. Ob Dünndarm-Erkrankungen Laktosintoleranz beeinflussen, hängt auch davon ab, ob sich im Zuge der Erkrankungen eine starke Dehydrierung entwickelt (als Folge der Durchfälle).

    Mangelernährung als Ursache für eine LI ist in den Industrieländern selten anzutreffen. In Entwicklungsländern ist diese Form allerdings häufiger. Verschärft wird diese Situation durch das Risiko für gastrointestinale Erkrankungen, welche in diesen Regionen immer wieder auftreten können. Untersuchungen bringen diese Form der Hypolaktasie mit Gedeihstörungen in Verbindung (12).

 

Wie äußert sich Laktoseintoleranz?

Milchzucker wird allgemein mit der Nahrung aufgenommen. Mit dem Nahrungsbrei passiert Laktose Mund, Speiseröhre und Magen. Von hier aus tritt der Milchzucker in den Dünndarm über, wie das Enzym Lactase aktiv ist. Sofern der Organismus Laktose spalten kann, werden die Einfachzucker Galactose und Glucose anschließend durch die Dünndarmwand resorbiert. Fehlt das Enzym bzw. ist nicht in ausreichender Konzentration aktiv, macht sich die Laktoseintoleranz in den nachfolgenden Abschnitten des Verdauungstrakts bemerkbar.

Zu welchem Zeitpunkt – ausgehend vom Moment der Milchzuckeraufnahme – die ersten Anzeichen auftreten, variiert. Allgemein geht die Medizin heute davon aus, dass nach 30 Minuten bis zu zwei Stunden vergehen. Wie stark die Beschwerden letztlich sind, hängt sehr stark von individuellen Rahmenbedingungen ab. Einflussfaktoren sind:

  • die aufgenommene Menge Laktose
  • die Restaktivität der Laktase
  • die Beschaffenheit der Darmflora
  • die intestinale Transitzeit
  • die Schmerzempfindlichkeit im Magen-Darm-Trakt.

Generell konzentrieren sich Symptome einer Laktoseintoleranz im Intestinaltrakt. Sobald Milchzucker nicht gespalten wird, erfolgt dessen Transport in den Dickdarm, wo Bakterien die Verbindung aufbrechen – unter Freisetzung von:

  • Laktat
  • Methan
  • Wasserstoff

Die Gasbildung führt zu den für Laktoseintoleranz typischen Blähungen und Flatulenz (13). Zuckerreste und Fermentationsprodukte erhöhen darüber hinaus den osmotischen Druck im Darm. Die Folge: Es kommt zu einem vermehrten Wassereintritt in den Darm – was wiederum zu Durchfällen (Diarrhoe) führt (14). Zudem kann bei Laktoseaufnahme Übelkeit auftreten.

Die Milchzuckerunverträglichkeit wirkt sich nicht nur auf den Gastrointestinaltrakt aus. Systemisch kann sich die Laktoseintoleranz durch:

  • Abgeschlagenheit/Konzentrationsverlust
  • Müdigkeit
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Schlafstörungen

bemerkbar machen.

Untersuchungen zeigen, dass auch bei fehlender Laktaseaktivität die Symptome in Abhängigkeit zur Konzentration des aufgenommenen Milchzuckers stehen. Ausgehend von verschiedenen Studienergebnissen sind Autoren der Ansicht, dass 10 Gramm bis 12 Gramm Laktose (entspricht etwa einem Glas Milch) bei Hypolaktasie bei ansonsten gesunden Menschen vertragen werden können (15).

Wie stark die Symptomatik von persönlichen Faktoren abhängt, zeigt eine Studie aus China. Untersucht wurden die Auswirkungen von unterschiedlichen Laktosekonzentrationen auf Patienten mit Reizdarm und eine gesunde Kontrollgruppe. Verabreicht wurden 10 Gramm, 20 Gramm und 40 Gramm Laktose. Im Rahmen der Studie konnte gezeigt werden, dass Patienten mit persistierendem Reizdarmsyndrom deutlich stärker auf den Milchzucker reagierten als Teilnehmer der Kontrollgruppe (18 Prozent zu drei Prozent) (16). Mit Erhöhung der Laktosekonzentration wurde der Abstand zwar geringer, blieb dennoch signifikant. Den Einfluss bestehender Intestinalerkrankungen auf die Laktoseintoleranz bestätigen andere Studien mit ähnlicher Fragestellung (17).

Diagnose von Laktoseintoleranz

Gastrointestinale Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen, Darmgeräusche oder Durchfall treten nicht nur bei Laktoseintoleranz auf. Reizdarm oder Histamintoleranz können ähnliche Beschwerden auslösen. Trotzdem neigen Betroffene schnell dazu, Milch bzw. Milchzucker zur Ursache zu erklären – und verzichten infolge auf Milchprodukte. Um einen ersten Verdacht zu erhärten, wäre ein Provokationstest in Erwägung zu ziehen. Im ersten Schritt wird eine laktosefreie Diät über mehrere Tage eingehalten. An diese Phase schließt sich die Aufnahme von Laktose (ab 40 Gramm) an. Allerdings zeigen Untersuchungen, dass die Selbstdiagnose sich nur unzureichend mit den Ergebnissen klinischer Tests deckt (18). Welche Möglichkeiten hat die Medizin, um Hypolaktasie bzw. Milchzuckerunverträglichkeit nachzuweisen?

  • H2 Atemtest (Hydrogen Breath Test): Dieser klinische Test für Hypolaktasie macht sich Spaltung des Milchzuckers im Dickdarm durch Darmbakterien zunutze. Dabei entsteht neben Laktat und CO2 auch Wasserstoff (H). Letzterer entweicht nicht nur über den Darm. Über den Blutkreislauf und die Lunge wird Wasserstoff ausgeatmet. Wasserstoff entsteht nur, wenn Kohlenhydrate – zu denen auch der Mehrfachzucker Laktose gehört – im Darm von Bakterien gespalten werden. Aufgrund dieses Zusammenhangs wird der Wasserstoffatemtest auch zur Diagnose anderer Unverträglichkeiten – wie der Fructoseintoleranz – benutzt (19).Der Atemtest läuft so ab, dass Patienten, bei denen eine Laktoseintoleranz vermutet wird, eine definierte Menge Milchzucker aufnehmen müssen. Diese liegt allgemein bei 50 Gramm Laktose. Nach der Aufnahme erfolgt der Transport in den Intestinaltrakt. Personen mit einer Laktaseaktivität von mindestens 50 Prozent setzen den Milchzucker vor dem Dünndarm um. Bei Hypolaktasie erfolgt die Spaltung erst im Dickdarm, was sich anhand der H2-Atemgas messen lässt.Allerdings zeigt der Atemgastest einige Schwachstellen. Dazu gehört einerseits die Tatsache, dass Laktose selbst bei gesunden Testteilnehmern nie vollständig im Dünndarm durch Laktase gespalten wird. Aus diesem Grund gilt ein Messergebnis von bis zu 20 ppm (Parts per Million) als noch innerhalb des Toleranzbereichs. Eine zweite Herausforderung ist in einer mikrobiellen Fehlbesiedelung des Dünndarms zu suchen (20). Hierdurch kann die bakterielle Spaltung von Laktose im Dünndarm unter Freisetzung von Wasserstoff erfolgen. Das Ergebnis wäre hier ein falsch-positiver H2 Atemtest (21) (22). Um diese Fehlbesiedelung auszuschließen, kann mit Lactulose getestet werden. Zu den Problemen im Hinblick auf den Atemtest gehören auch Situationen, in denen Patienten sowohl Wasserstoff als auch Methan produzieren (23).

    Erschwerend kommt die Möglichkeit falsch-negativer Testergebnisse hinzu. Diese können bei einigen Patienten durch die Produktion von Methan (CH4) entstehen. Bei dessen Bildung wird ein Teil des Wasserstoffs umgesetzt, was zu Fehlern beim H2 Studienautoren empfehlen daher eine kombinierte Messung von Wasserstoff und Methan, um die Aussagekraft der Testergebnisse zu verbessern (24).

  • Bluttest: Der Bluttest basiert auf der Annahme, dass bei Laktoseverträglichkeit eine Spaltung in Schleimzucker und Glucose erfolgt. Letztere wird resorbiert und geht in den Blutkreislauf über – der Blutzuckerspiegel steigt.Diesen Effekt nutzt der Bluttest aus. Testpersonen nehmen auf nüchternen Magen Laktose zu sich. Anschließend wird der Blutzuckerspiegel alle 30 Minuten bestimmt. Sofern der Patient Milchzucker verstoffwechseln kann, sollten wenigstens 20 mg/dl Glukose im Bluttest am venösen Blut nachweisbar sein (25). Sobald Laktose nicht gespalten werden kann, ist im Test kein signifikantes Ansteigen des Blutzuckerspiegels zu erkennen. Problematisch wird dieser Testaufbau allerdings, wenn bei Diabetes-Patienten ein Verdacht auf Hypolaktasie im Raum steht.
  • Gentest: Dieses Testverfahren ist noch relativ jung. Im Kern wird bei Verdachtsfällen nach den für die Hypolaktasie verantwortlichen Genabschnitten gesucht. In verschiedenen Studien haben Gentests – im direkten Vergleich mit herkömmlichen Testverfahren – eine hohe Trefferquote erzielt (26) (27)  (28).

Der Gentest ist eine nicht-invasive Möglichkeit, Patienten im Verdachtsfall auf Hypolaktasie zu testen. Aussagen auf die Schwere der Reaktion und das Entstehen von Symptomen lässt dieser Test allerdings nicht zu.

Atemgas- und Bluttest stoßen in der Praxis an Grenzen, wenn es um die Diagnose einer Laktoseintoleranz bei Säuglingen bzw. Kleinkindern geht. Hintergrund: Es handelt sich hierbei um Provokationstest, die – neben einem Anstieg von Wasserstoff in der Atemluft oder Glucose im Blut – auch zu Symptomen wie Durchfall führen. Bei Kindern kann dies zum Dehydrieren führen und Probleme verursachen. Ärzte können für diese Patientengruppe auf Stuhlsäuretest setzen. Im Dickdarm steigt der Säuregrad nach Gabe von Laktose an, was sich anhand einer Stuhlprobe messen lässt.

Behandlung von Laktoseintoleranz

Hypolaktasie bzw. Laktoseintoleranz ist ein Phänomen, das – bis auf wenige Ausnahmen (Auftreten in der Stillphase) – für Betroffene zu keinen lebensbedrohlichen Situationen im Sinne einer Mangelernährung führt. Sofern sich bei Betroffenen keine Symptome nach der Aufnahme von Milchzucker zeigen, ist aus medizinischer Sicht eine weiterführende Behandlung nicht indiziert (29).

Gerade in Mittel- und Nordeuropa gehören Milch und Milchprodukte zu den täglich konsumierten Nahrungsmitteln. Aufgrund dieser Tatsache – und dem Aspekt, dass Laktose verbreitet von der Lebensmittelindustrie verwendet wird – sind Behandlungsoptionen gefragt. Prinzipiell sind primäre Laktoseintoleranz und angeborene Alaktasie in ihrer Ursache (der fehlenden Laktaseaktivität) nicht ursächlich therapierbar.

Für die erworbene Hypolaktasie ist eine Heilung durchaus möglich – wenn die Primärerkrankung therapiert wird. Praktisch bedeutet die Diagnose Laktoseintoleranz für Betroffene, dass zwei Therapieoptionen zur Auswahl stehen – die Ernährung umstellen oder eine Enzymzufuhr von außen.

Ernährung bei Laktoseintoleranz

Hauptziel der Nahrungsumstellung ist eine Vermeidung von Milchzucker in den einzelnen Nahrungsbestandteilen (30). Dabei sind einige Besonderheiten der modernen Milchverarbeitung und Lebensmittelindustrie zu beachten. So wird in vielen Fertiggerichten Laktose – etwa als Süßungsmittel, um die Menge des verwendeten Haushaltszuckers zu reduzieren – eingesetzt.

Aber auch andere Produkte aus der Milch verarbeitenden Industrie kommen in teils nicht sofort offensichtlichem Umfang zum Einsatz. Beispiel Süßmolke: Hierbei handelt es sich um ein Nebenprodukt der Käseherstellung, das circa fünf Prozent Laktose enthält. Wird der Molke Wasser entzogen, erhöht sich die Laktosekonzentration. Das immer wieder als Inhaltsstoff auftauchende Molkepulver kann bis zu 70 Prozent aus Laktose bestehen.

Lebensmittel Produktgruppe (31)Gehalt Laktose in Prozent (g/100 g)
Frischmilch, UHT-Milchbis 5 Prozent
Frischkäse (Rahm-/Doppelrahmstufe)bis 4 Prozent
Molkebis 5,2 Prozent
Ricottabis 0,8 Prozent
Butterbis 0,7 Prozent
Hart-, Schnitt- und WeichkäseWeniger als 0,1 Prozent
Milchpulverbis 51,5 Prozent
Molkenpulver (32)bis 68,2 Prozent

Der versteckte Milchzucker erschwert die Laktosevermeidung deutlich. In Form verschiedener Milch- bzw. Milchnebenprodukte wie:

  • Vollmilchpulver
  • Trockenmilcherzeugnis

kann Laktose in verschiedenen Produkten enthalten sein. Hierzu gehören zum Beispiel:

  • Schokolade
  • Fruchtgummi
  • Kartoffelpüree-Pulver
  • Tütensuppen
  • Brötchen
  • Kleingebäck

Zu einer besonderen Herausforderung wird die Laktoseintoleranz durch die Verwendung von Milchzucker in Aromen (33), Gewürzmischungen, Süßstofftabletten oder Backtriebmitteln. Zu beachten ist aus Sicht der Patienten, dass Laktose in der Pharmaindustrie als Trägersubstanz für diverse Arzneistoffe verwendet wird. Die im Rahmen einer medikamentösen Therapie aufgenommene Menge wird von Medizinern allerdings als allgemein nicht ausreichend für das Entstehen von Symptomen angesehen. Eine Einschätzung, die durch Studien gestützt wird (34)  (35).

Hinsichtlich des Verzehrs verarbeiteter Lebensmittel ist bei diagnostizierter LI auf die Inhaltsangaben zu achten. Betroffene können Lebensmittel wie Milch mittlerweile durch Ersatzprodukte ersetzen. Bekannte Beispiele hierfür sind:

  • Sojamilch
  • Mandelmilch
  • Getreidemilch
  • Nussmilch

Sojamilch wird beispielsweise durch Einweichen und Pürieren von Sojabohnen hergestellt. Das Ergebnis sind der Milch ähnliche Ersatzprodukte. Allerdings ist deren Verzehr mit gewissen Einschränkungen verbunden. So enthält Soja Substanzen wie Genistein und Daidzein. Dabei handelt es sich um Phytoöstrogene bzw. Phytohormone (36). Deren Auswirkungen auf den Menschen werden derzeit untersucht. Bekannt ist, dass die Phytohormone der Sojabohne den Testosteronspiegel bei Männern senken. Zudem raten Mediziner vom Verzehr während des Klimakteriums ab – aufgrund des Risikos, dass die Phytohormone östrogensensitive Tumorzellen aktivieren.

Und auch im Hinblick auf die Ernährung von Kindern wird die Wirkung der Phytohormone kritisch gesehen. Zudem deuten Studien darauf hin, dass Pflanzenmilch – im Vergleich mit Kuhmilch – zu einem verringerten Größenwachstum bei Kindern führt (37).

Die Gefahr einer Mangelernährung gilt in der Medizin letztlich als eines der Risiken, die mit einer kuhmilchreduzierten Ernährung in Verbindung gebracht werden. Milch zählt nach wie vor zu den Hauptlieferanten für Kalzium (38). Der Mineralstoff ist nicht nur für Heranwachsende von Bedeutung. Im Erwachsenenalter kann ein Kalziummangel Folgen haben – Stichwort Osteoporose. Ein Punkt, der zwangsläufig zu Nahrungsmittelalternativen oder zur Supplementation führt. Das Problem: Es fehlen Studien, welche die Auswirkungen einer andauernden Kalziumsupplementation klären. Anhand von Studien hat sich zudem zeigen lassen, dass eine Vermeidung diverser Nahrungsinhaltsstoffe (FODMAP; fermentable oligo-, di- and monosaccharides and polyols) die Darmflora beeinflusst (39).

Soja-, Getreide- oder Nussmilch sind Beispiele dafür, dass Ersatzprodukte auf pflanzlicher Basis Vorteile haben und Betroffenen den Alltag erleichtern können. An diesen Beispielen zeigen sich aber auch Nachteile – wie das Allergierisiko. In den letzten Jahren haben sich Studien immer wieder diesem Thema gewidmet. So ist bekannt, dass es zu Kreuzreaktionen von Soja bei Patienten mit Birkenpollenallergie kommen kann. Für diese Personengruppe wäre eine Ersatzdiät mit Sojamilch kontraindiziert (40)  (41).

Laktoseintoleranz und Enzymersatz

Laktoseintoleranz wird schnell automatisch mit Verzicht assoziiert. In der Praxis ist die pauschale Ansicht nicht mehr haltbar. Der Blick auf die Laktosekonzentrationen verschiedener Lebensmitteln zeigt, dass diverse Milchprodukte durchaus verzehrt werden können. Auf der anderen Seite ist das Ausmaß der Symptome individuell unterschiedlich.

Patienten mit LI haben die Möglichkeit, mittels Enzymersatz laktosehaltige Lebensmittel aufzunehmen und zu verstoffwechseln (42). An diesem Punkt haben sich zwei Anwendungen etabliert: Die Einnahme von Laktase in Tabletten- oder Kapselform und der Verzehr von Produkten mit hydrolisierter Laktose. Bei letztgenannter Variante handelt es sich um die sogenannten laktosefreien Milchprodukte.

Hintergrund: Laktase wird nicht nur von menschlichen Dünndarmzellen produziert. Mittlerweile wird das Enzym auch auf mikrobieller Basis synthetisiert. Es steht nicht nur für die Herstellung der im Handel angebotenen Laktaseprodukte zur Verfügung. Seitens der Lebensmittelindustrie kann Laktase vor dem Ultrahocherhitzen oder in der Verpackung von Milchprodukten eingesetzt werden (43). Das Enzym spaltet den Milchzucker und macht damit Milch, Quark oder Yoghurt auch für Personen mit Laktoseintoleranz verträglich.

Studien haben in der Vergangenheit gezeigt, dass sowohl der orale Enzymersatz als auch die Aufnahme laktosefreier Produkte zu einem deutlichen Absinken von H2 im Atemgastest führen und damit ebenfalls eine Behandlungsoption darstellen (44)  (45).

Laktoseintoleranz und andere Milchunverträglichkeiten

Laktoseintoleranz bzw. die Vermutung, unter einer Milchzuckerunverträglichkeit zu leiden, ist ein verbreitetes Phänomen. In den letzten Jahren haben sich einige Autoren kritisch mit dem Thema Laktoseintoleranz auseinandergesetzt (46). Die Ergebnisse verschiedener Studien haben gezeigt, dass einem Laktasemangel ähnliche Symptome auch durch andere Inhaltsstoffe der Milch ausgelöst werden können.

  1. Auch Unverträglichkeiten für Milcheiweiße sind verbreitet
    Sowohl eine Arbeit aus Australien als auch die Studie eines internationalen Forscherteams kommt zu dem Schluss, dass A1 β-Casein zur Freisetzung von β-Casomorphin-7 – einem Proteinfragment – führt (47)  (48). Im Tierversuch konnte gezeigt werden, dass β-Casomorphin-7 Opioidrezeptoren aktiviert und das Entzündungsenzym Myeloperoxidase (MPO) sowie die Darmbewegung beeinflusst. Die Folge sind Stuhlveränderungen und Bauchschmerzen. Darüber hinaus ist bekannt, dass ein Teil der Bevölkerung Allergien auf die Milcheiweiße entwickelt. Ein Verdacht in diese Richtung sollte diagnostisch geprüft werden, wenn bereits sehr geringe Mengen an Milchprodukten gastrointestinale Symptome auslösen.

Laktoseintoleranz und andere Krankheitsbilder

In Deutschland leiden schätzungsweise 15 Prozent der Bevölkerung an einer Laktosemaldigestion bzw. Laktoseintoleranz (49). Während die gastrointestinalen Symptome relativ bekannt sind, wissen viele Patienten nicht, dass LI auch von Kopfschmerzen, innerer Unruhe oder Abgeschlagenheit begleitet werden kann. Diese eher unspezifischen Symptome haben ihren Ursprung unter anderem in biogenen Aminen, welche im Rahmen der bakteriellen Laktosespaltung entstehen.

  1. Laktoseintoleranz und Kopfschmerzen / Migräne
    Hierzu gehören beispielsweise Tyramin oder Phenylethylamin. Beide biogenen Amine können Kopfschmerzen verursachen. Tyramin ist darüber hinaus für seine den Sympathomimetika ähnliche Wirkung. Neben der Laktosespaltung kommen als Quelle für die biogenen Amine Milchprodukte selbst in Frage. In der Käseherstellung kann sich die in der Milch eigentlich geringe Konzentration deutlich erhöhen (50). Inwiefern die orale Aufnahme der biogenen Amine und die Laktosespaltung zusammenwirken, ist aktuell anhand von Studien bisher nicht eindeutig belegbar (51). Eine Arbeit aus dem Jahr 1983 deutet allerdings eine Verbindung mit Migräne und verminderter Laktaseaktivität hin, da sich die Symptome im Rahmen einer milcheiweißfreien Diät verbessert haben (52).
  2. Laktoseintoleranz und Ekzeme
    In der Vergangenheit stellen Studien eine Verbindung zwischen Laktoseintoleranz und Hauterkrankungen wie Neurodermitis her. Die Verdachtsmomente beruhen hier bisher auf der Beobachtung von Einzelfällen (53). So verweisen deutsche Autoren auf einen Fall, in dem das Ersetzen von laktosehaltigen Milchprodukten durch laktosefreie Produkte zur Verbesserung chronischer Ekzeme geführt hat (54). Um solche Aussagen zu erhärten, sind weiterführende klinische Studien nötig. Erste umfassende Arbeiten scheinen den Verdacht zu erhärten, dass Hypolaktasie in der Entstehung von Hauterkrankungen – wie chronischem Juckreiz – eine Rolle spielt (55).

Die Herausforderung besteht darin, dass Laktoseintoleranz in der klinischen Praxis nicht selten in Kombination mit weiteren gastrointestinalen Erkrankungen (zum Beispiel Reizdarm) in Erscheinung tritt (56)  (57). In der klinischen Praxis können sich die Krankheitsbilder durchaus gegenseitig beeinflussen und eine Bewertung erschweren (58).


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