Vitamin A

Vitamin A ist eines der essenziellen Vitamine, die wir über unsere Ernährung aufnehmen können. Es spielt eine wichtige Rolle für unser Sehvermögen und unser Immunsystem. Auch am Organwachstum ist Vitamin A beteiligt, so dass ein Mangel verschiedene schwerwiegende Symptome auslösen kann. Doch was steckt noch in Vitamin A? Dieser Artikel soll der Frage auf Basis wissenschaftlicher Studien etwas genauer auf den Grund gehen.

Artikel durch 34 anerkannte Studien verifiziert

Vitamin A Mangel, Dosierung und Studien

Vitamine spielen in der modernen Ernährungswissenschaft und der Medizin eine überragende Rolle. Es handelt sich um organische Verbindungen, die dem Organismus keine Energie liefern, jedoch für andere biologische Prozesse wie der Gentranskription von Bedeutung sind. Vitamin A wirkt sich beispielsweise auf die Hautgesundheit und das Sehvermögen aus. Besondere Relevanz hat Vitamin A im Zellwachstum sowie der Zelldifferentation. Daher beeinflusst Vitamin A Mangel in der Schwangerschaft nicht nur werdende Mütter, sondern hat auch Auswirkungen auf den ungeborenen Fötus. So spielt Vitamin A in der Blutbildung eine wichtige Rolle (1).

Der Begriff Vitamin A ist bei genauer Betrachtung nicht ganz korrekt gewählt, da es sich hierbei nicht um eine biologisch aktive Verbindung handelt, sondern um mehrere Verbindungen mit spezifischer Wirkung im Organismus. Entsteht ein Vitamin A Mangel, macht sich dies bei Betroffenen auf unterschiedliche Art bemerkbar. Mit einem Vitaminmangel werden beispielsweise Symptome wie Störungen der Schilddrüsenfunktion oder eine Anfälligkeit für Infektionskrankheiten in Verbindung gebracht (2)  (3).

Was ist Vitamin A?

Vitamin A umfasst mehrere organische Verbindungen. Die biologische wichtigste Verbindung ist Retinol. Zu den Vitamin-A-Vertretern gehören darüber hinaus:

  • Retinal
  • Retinsäuren (u. a. Tretinoin, Isotretinoin,  Alitretinoin)
  • Carotinoide (α-Carotin, β-Carotin, γ-Carotin).

Für Carotinoide ist der Begriff Provitamin A geläufig, da Carotinoide im Organismus erst in die bioaktiven Formen umgewandelt werden. Zu diesen Verbindungen gehören unter anderem 3,4-Didehydroretinal und 3,4-Didehydroretinol (oder Vitamin A2). Neben natürlichen Vorkommen der Vitamin A-Verbindungen ist inzwischen deren künstliche Herstellung – die Synthese – in Form von Retinolacetat möglich.

  • Retinol: Die auch als Axerophthol bekannte organische Verbindung wird in der Trivialliteratur meist mit Vitamin A gleichgesetzt. Korrekt wäre die Bezeichnung Vitamin A1. Beim Retinol handelt es sich um einen einwertigen, fettlöslichen Alkohol. Wie viele andere Vitamine ist auch Retinol essentiell, kann durch den menschlichen Stoffwechsel nicht direkt selbst synthetisiert werden.Die Aufnahme von Retinol erfolgt entweder über die Nahrung oder in Form der Provitamine. Retinol bzw. dessen Speicherform (Retinylpalmitat) stammen aus tierischer Nahrung und reichern sich besonders in der Leber an. Der Organismus kann die Verbindung nicht direkt resorbieren. Vielmehr wird das Retinylpalmitat enzymatisch zu Retinol umgeformt. Über den Dünndarm erfolgt anschließend die Aufnahme in den Organismus und die Veresterung des Retinols. In dieser Form gelangt das Vitamin in die Speicher der Leber.Aus den Carotinoiden bildet der Körper durch enzymatische Reaktionen zuerst Retinal. Besonders günstig ist in diesem Zusammenhang die Aufnahme von β-Carotin, da hier zwei Moleküle Retinal entstehen. Enzymatisch wird Retinal im Anschluss zu Retinol reduziert.
  • Retinal: Bei dieser organischen Verbindung handelt es sich um ein Aldehyd des Retinols. Es handelt sich um einen polyenen Chromophor, welches für das Sehvermögen von Bedeutung ist. In dieser Funktion treten zwei Isomere des Retinals in den Vordergrund. Gebunden an Opsine, beeinflussen beide Isomere das Sehen (4). Die Aktivierung erfolgt über Lichtabsorption.Retinal kann enzymatisch aus Carotinoiden gewonnen werden. β-Carotin bietet in diesem Zusammenhang – im Vergleich mit den anderen Carotinoiden – ein deutlich höheres Retinal-Potenzial. Im Vergleich zur Aufnahme von Retinol ist die Umwandlung aus Carotinoiden deutlich weniger ergiebig. Einige Organismen sind generell nicht in der Lage, auf diese Weise Vitamin A zu synthetisieren.

 

  • Retinsäure: Die Retinsäure ist ein Metabolit des Retinols und entsteht durch die Oxidation zu Retinal und eine zweite Oxidation zu Retinsäure. Die Verbindung ist – wie sich in den letzten Jahren durch die Forschung gezeigt hat – in Wachstum und Zelldifferenzierung eingebunden. Aufgrund dieser Tatsache ist Retinsäure heute Gegenstand intensiver Forschung im Hinblick auf Tumorerkrankungen.

 

Wozu braucht der Mensch Vitamin A?

Vitamin A ist für den Organismus von essenzieller Bedeutung. Die einzelnen bioaktiven Verbindungen des Vitaminkomplexes setzen in verschiedenen Bereichen an. Retinal hat durch seine Isoformen 11-cis-Retinal und all-trans-Retinal erhebliche Bedeutung hinsichtlich des Sehvermögens bei höheren Organismen. Durch die Absorption von Licht wird 11-cis-Retinal durch Isomerisierung zu all-trans-Retinal. Die Reaktion löst einen Impuls aus, welcher über den Sehnerv weitergeleitet wird.

  • Vitamin A in der Genexpression: Enzymatisch kann Retinal in Retinsäure umgewandelt werden. Dieser Prozess wird durch Dehydrogenasen bewerkstelligt (5), es entstehen Isoformen der Retinsäure, welche die Genexpression beeinflussen. Innerhalb des Zellkerns bindet sich Retinsäure an spezielle Rezeptoren. Auf diese Weise beeinflusst Vitamin A diverse Prozesse im Organismus – wie die Wirkung von Schilddrüsenhormonen oder den Vitamin D Kreislauf (6) (7).
  • Retinsäure reguliert Augenwachstum: Studien verschiedener Forschergruppen haben sich in der Vergangenheit mit den Prozessen des postnatalen (nachgeburtlichen) Augenwachstums beschäftigt. Das Ergebnis ist die Annahme, dass das Wachstum innerhalb des Auges durch biochemische Prozesse gesteuert wird (8)
  • Vitamin A unterstützt das Immunsystem: Vitamin A bzw. die Formen Retinal und Retinol übernehmen im Körper wichtige Funktionen. Aufgrund der Tatsache, dass das Vitamin die Bildung von Antikörpern und das Wachstum von Lymphozyten unterstützt, hat Vitamin A eine große Bedeutung für die Immunantwort (9) (10). Einige Studien legen zudem nahe, dass Retinol in der Entwicklung von Autoimmunerkrankungen eine ernst zu nehmende Rolle spielt (11).
  • Retinsäure beeinflusst Organwachstum: Die Bedeutung von Vitamin A bzw. Retinsäure für das Zell- und Organwachstum wird heute seitens der Medizin allgemein anerkannt. Vor diesem Hintergrund wird die besondere Stellung im Hinblick auf die Entwicklung der Organe vor der Geburt deutlich. Vitamin A wirkt sich unter anderem auf die Entwicklung/Reifung von:
    • Herz
    • Lunge
    • Augen

aus. Studien haben in der Vergangenheit zeigen können, dass Vitamin A die Differenzierung von Epithelzellen in den Lungenbläschen sowie deren Wachstum vorantreibt. In seiner Wirkung war Vitamin A sogar Dimethylsulfoxid überlegen (12).

  • Vitamin A stärkt Zellwände: In Form von Retinsäure ist Vitamin A eine in vielerlei Hinsicht bioaktive Vitamingruppe. Neben dem Organwachstum beeinflusst Retinsäure auch die Zellentwicklung – durch den Einfluss auf die Bildung der extrazellulären Matrix. Dazu gehören Laminine (kollagenähnliche Glykoproteine), Kollagen und
  • Vitamin A beeinflusst die Blutbildung: Wissenschaftler haben seit der Entdeckung von Vitamin A dessen Funktion intensiv untersucht. Im Verlauf der Forschungsarbeiten konnte gezeigt werden, dass Retinoide Einfluss auf die Blutbildung haben. Laborversuche haben beispielsweise gezeigt, dass Retinoide auf die Differenzierung roter Blutkörperchen einwirken. Parallel gehen Medizin/Biologie inzwischen davon aus, dass Vitamin A auch die Mobilisierung von Eisen, welches für die Sauerstoffbindung an die roten Blutkörper von Bedeutung ist, erleichtert (13).
  • Retinsäuren beeinflussen Hautgesundheit: Die Haut ist eines der größten Organe des Menschen – und erfüllt eine wichtige Schutzfunktion. Direkte Sonneneinstrahlung kann zu einer Schädigung der Hautzellen führen. Speziell eine hohe Exposition gegenüber UV-Strahlung wird seit Jahren kritisch betrachtet. Anhand von Studien haben Forscher nachweisen können, dass verschiedene Retinsäuren eine Schutzwirkung entfalten. Diese sogenannte Photoprotektion geht mit einer besonderen Wirkung gegen Photoaging (Hautalterung durch dauerhafte UV-Exposition) einher (14). Parallel verschlechtert sich bei einem Mangel an Vitamin die Wundheilung.

Wie viele andere Vitamine hat auch Vitamin A im Organismus multifunktionalen Charakter. Speziell im Hinblick auf den Einfluss beim Zellwachstum und der Immunantwort oder dem Sehvermögen ist Vitamin A von großer Bedeutung. Eine Situation, die schnell zu falschen Schlussfolgerungen führen kann. Eine Supplementation nach dem Motto: „Viel hilft viel“ ist bei Vitamin A nicht angebracht. Hintergrund: Ähnlich eines Vitamin A Mangels kann die Überdosierung zu gesundheitlichen Nachteilen führen.

Welche Dosis wird empfohlen – wann liegt ein Vitamin A Mangel vor?

Retinoide sind essenzielle organische Verbindung und können direkt durch die Ernährung aufgenommen oder über Carotinoide enzymatisch synthetisiert werden. Retinal und Retinsäuren bzw. die Carotinoide werden durch den Organismus in unterschiedlicher Weise aufgenommen und umgewandelt.

Aufgrund der Unterschiede in der Wirksamkeit tragen die einzelnen Retinoide unterschiedlich stark zur Deckung der täglich benötigten Menge Vitamin A bei. Um eine Vergleichbarkeit einzelner Nahrungsmittel zu ermöglichen, wird der Gehalt in Retinoläquivalenten (Retinol Activity Equivalents oder RAE) angeben. Als Referenz dient hierbei 1 mg Retinol. Um eine identische Wirksamkeit über das Provitamin all-trans-β-Carotin zu erreichen, müssen 6 mg aufgenommen werden. Bei anderen Carotinoiden ist die erforderliche Menge noch höher. Ursache hierfür ist der geringe Wirkungsgrad der enzymatischen Synthese, in deren Verlauf aus den Provitaminen die bioaktiven Retinoide entstehen. Besonders bei carnivor lebenden Organismen – also Fleischfressern – ist die Menge des aus den Carotinoiden gewonnenen Vitamins gering.

Da Vitamin A zu den essenziellen Verbindungen gehört, ist für eine optimale Funktion der biologischen Prozesse eine Mindestmenge aufzunehmen. Die Höhe der Dosis variiert mit Geschlecht und Alter.

LebensalterRetinoläquivalent(in mg/Tag) (15)

mw
0 Monate bis 12 Monate0,5 – 0,60,5 – 0,6
1 bis 4 Jahre0,60,6
4 bis 7 Jahre0,70,7
7 bis 10 Jahre0,80,8
10 bis 13 Jahre0,90,9
13 bis 15 Jahre1,11,0
15 bis 19 Jahre1,10,9
19 und älter1,00,8
Schwangerschaft (ab 4. Monat)1,1
Stillzeit1,5

Ein Mangel an Vitamin A entsteht in erster Linie durch eine zu geringe Aufnahme aus tierischen Produkten bzw. von Carotinoiden. Zur verminderten Aufnahme kann es einerseits durch ein absolutes Defizit kommen – sprich die Ernährung deckt den nötigen Bedarf an Vitamin A nicht. In Entwicklungsländern ist diese Form des Mangels verbreitet (16). Auf der anderen Seite entsteht ein relativer Mangel, wenn die Aufnahmefähigkeit des Körpers herabgesetzt wird.

Bekannt ist beispielsweise, dass bei einer fettreduzierten Ernährung die Aufnahmefähigkeit von fettlöslichen Vitaminen – zu denen Vitamin A gehört – gestört ist (17). Damit entsteht, trotz eigentlich ausreichender Vitaminkonzentration in der Ernährung die Gefahr eines Mangels. Mangelerscheinungen treten zudem auf, wenn sich der Bedarf erhöht. Gerade während der Schwangerschaft bzw. im Rahmen der Stillzeit verändert sich der Vitamin-A-Bedarf – wie sich an den Empfehlungen der DGE erkennen lässt – deutlich.

Parallel wird die Aufnahme von Vitamin A durch Erkrankungen beeinflusst. Ein Beispiel sind chronische Entzündungen des Darmtrakts, wie sie etwa bei Morbus Crohn oder Zöliakie typisch sind. Aber auch Darmparasiten führen zu einer verminderten Aufnahmefähigkeit von Vitamin A. Neben den genannten Ursachen für einen Hypovitaminose kommen als Auslöser auch medikamentöse Therapien – sprich die einzelnen Arzneimittelwirkstoffe – zu einer verringerten Aufnahmefähigkeit von Vitamin A führen (18). Problematisch ist aber nicht nur die Versorgung, also die Resorption des Vitamins. In der klinischen Praxis zeigt sich regelmäßig, dass Erkrankungen der Leber – etwa durch Infektionen oder Alkohol – zu einer reduzierten Speicherfähigkeit des Organs führen.

Wie sehen die Symptome einer Retinol Hypovitaminose aus? Von einem subklinischen Vitamindefizit wird allgemein ab 0.70 μmol/L (20 μg/dL) Retinol im Serum gesprochen. Bei einem schwerwiegenden Vitaminmangel liegt die Serumkonzentration bei weniger als 0.35 μmol/L (10 μg/dL).

Bekannte Symptome bei einem Mangel an Vitamin A sind:

  • Nachtblindheit/Blindheit
  • trockene Haut
  • Entzündungen von Zahnfleisch und Mundschleimhaut
  • Infektanfälligkeit
  • Anämie (Blutarmut)
  • Wachstumsstörungen
  • Störungen der Fertilität.

Die Anfälligkeit gegenüber Infekten ergibt sich zum Beispiel durch den Einfluss von Vitamin A auf die Lymphozyten und die Tatsache, dass es zu Schleimhautveränderungen des respiratorischen Apparats kommt. Letzteres führt zu einem vermehrten Auftreten von Bronchitiden und Pneumonien.

Was ist bei der Dosierung zu beachten?

Die Hypovitaminose – sprich der Vitamin-A-Mangel – führt ab einer gewissen Schwere zu ernsthaften gesundheitlichen Einschränkungen. Aufgrund immer wieder kursierender Medienberichte über Vitaminmangel greifen Verbraucher regelmäßig zu Supplementen.

Eine Aussage, die auch für Vitamin A gilt. Aber: Eine zu hohe Aufnahme kann – genauso wie der Vitaminmangel – nachteilige Effekte entfalten. Es entsteht bei Betroffenen eine sogenannte Hypervitaminose. Die Gefahr ist besonders bei Vitaminen gegeben, die nicht ohne Weiteres über die Niere ausgeschieden werden können. Dazu gehört auch Vitamin A (19). Die Herausforderung aus medizinischer Sicht besteht darin zu erkennen, wann ein Vitaminmangel und ab welchem Zeitpunkt ein Überschuss vorliegt. So ist bekannt, dass sich der Serumspiegel von Vitamin A auch im auch im Fall einer Hypervitaminose innerhalb der Normwerte bewegen kann (20).

Bei Vitamin A entwickelt eine leichte Hypervitaminose zum Beispiel keine klinisch sofort erkennbaren Symptome, erhöht allerdings das Risiko für Osteoporose und Frakturen (21)  (22). Eine Überversorgung mit Vitamin A entsteht in erster Linie durch:

  • eine Fehlernährung
  • eine zusätzliche Vitamin A Supplementation.

Parallel besteht die Gefahr, eine Hypervitaminose im Rahmen einer medizinischen Behandlung auszulösen, wenn der Vitamin-A-Spiegel medikamentös erhöht wird oder es durch Arzneimittel zu einer Hemmung des Vitamin-A-Stoffwechsels kommt. Denkbar wäre beispielsweise die Beeinflussung der Retinol bindenden Proteine oder Zellrezeptoren.

Eine besondere Gefahr geht zudem vom Verzehr tierischer Produkte wie der Leber aus. Als Speicher für Retinol enthält sie besonders hohe Konzentrationen des Vitamins. Bei einigen Carnivoren enthält das Lebergewebe große Mengen Vitamin A. Bekannt ist dieser Aspekt zum Beispiel für Tiere der Arktis (23). Kanadische Forscher konnten sehr hohe Vitamin A Konzentrationen zudem in Meeresfischen aus Bermuda nachweisen (24). Auftreten können chronische Hypervitaminosen und akute Überdosierungen.

Letztere entstehen, wenn innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums große Mengen des Vitamins aufgenommen werden (25). Um eine chronische Hypervitaminose A entstehen zu lassen, ist eine gering zu hohe Aufnahme ausreichend, die über einen längeren Zeitraum erfolgt. Wie eine brasilianische Studie hat zeigen können, erhöhen beide Formen den oxidativen Stress, der auf Zellen lastet (26). Welche Folgen einer Überdosierung von Vitamin A können noch auftreten?

Zu den Symptomen gehören unter anderem:

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Knochenveränderungen
  • Beeinträchtigungen des Sehvermögens
  • Schädigungen des Hautbildes.

Bei Einhaltung der heute allgemein geltenden Ernährungsempfehlungen ist bei Gesunden eigentlich nicht mit einem Vitaminmangel zu rechnen. Vor dem Hintergrund der Hypervitaminose A muss die unkontrollierte Supplementierung kritisch betrachtet werden.

Dies gilt besonders während der Schwangerschaft. Speziell im ersten Schwangerschaftsdrittel ist der Vitamin A Aufnahme Aufmerksamkeit zu schenken. Entsprechende Ernährungsempfehlungen werden durch die Ergebnisse verschiedener Tierversuche bestätigt. Eine zu hohe Aufnahme des Vitamins kann zu Fehlbildungen beispielsweise der Extremitäten oder Kiefer führen (27)  (28). Kontrollempfehlungen beziehen sich primär auf Retinol-haltige Nahrungsmittel. Die Aufnahme von Provitamin A – sprich der Verzehr von Carotinoiden – wird in diesem Zusammenhang als unproblematisch angesehen.

Ein Grund ist die Steuerung der enzymatischen Reaktion. Die Aktivität des Enzyms, welches für die Spaltung der Carotinoide in Vitamin A verantwortlich ist, reduziert sich mit Erreichen eines ausreichend hohen Serumspiegels.

Vitamin A – Informationen im Überblick

Retinol, Retinal und Retinsäuren werden als Vitamin A zusammengefasst. Es handelt sich hierbei um essenzielle Verbindungen, die im Organismus an verschiedenen Stellen eine Rolle spielen. Ohne Vitamin A drohen Blindheit, Blutarmut und häufige Infekte. Vitamin A kann nicht nur über die Nahrung direkt aufgenommen werden.

Aus Carotinoiden kann der Körper über Enzyme das Vitamin aufbauen (29). Die Aktivität der Enzymreaktion wird nicht nur durch die Verfügbarkeit von Vitamin A im Blut gesteuert. Ergebnisse einiger Studien deuten an, dass die Resorption/Verwertung des Vitamins bzw. Provitamins durch bestimmte Genvarianten gehemmt werden kann (30)  (31). Obwohl in Industrienationen Vitamin-A-Mangel – die Hypovitaminose A – vermeidbar ist, haben Studien Risikogruppen erkennen lassen.

Hierzu gehören Frauen während Schwangerschaft und Stillphase. Aufgrund der Zytotoxizität von Retinol wird dieser Personengruppe von einer zusätzlichen Supplementation abgeraten. Dabei ist in der Medizin allgemein anerkannt, dass eine ausreichende Vitamin-A-Versorgung für die Entwicklung von Fötus und Kleinstkind essenziell ist. Besonders ausgeprägt ist ein niedriger Serumspiegel bei Frauen mit Mehrlingsgeburten oder bei einem geringen Zeitabstand zwischen Geburten (32). Als alternative Quelle für Vitamin A kommt der Verzehr von β-Carotin-haltigen Lebensmitteln in Frage (33).

Studien zur Wirkung von Vitamin A

Vitamine sind für den Körper von besonderer Bedeutung. Am Beispiel von Vitamin A wird deutlich, dass es sich hierbei häufig um mehrere Verbindungen handelt – die viele Prozesse beeinflussen. Für Retinoide entdecken Medizin und Biologie zunehmend die Bedeutung im Hinblick auf die chemoprotektive Wirkung und welche Möglichkeiten sich für eine Verbesserung der Wundheilung ergeben. Besonders die Signalwege und Bindeproteine scheinen im Hinblick auf verschiedene Erkrankungen eine größere Rolle zu spielen.

Vitamin A und das Immunsystem

Vitamin A ist eine essenzielle Verbindung, welche für Wachstum, die Sehkraft und die Ausbildung der Organe eine wichtige Rolle spielt. Dem Vitamin wird inzwischen auch eine bedeutende Rolle in der Immunabwehr zuerkannt (34)  (35).

Retinoide sind – dies zeigen Studien – nicht nur an der Entwicklung des Immunsystems nach der Geburt beteiligt. Retinsäure fällt eine entscheidende Rolle im Hinblick auf die Bildung von Lymphozyten und IgA-Antikörpern zu. Darüber hinaus haben Forscher in der Vergangenheit erkannt, dass die Retinoide auch Einfluss auf die Entwicklung und Ausprägung von Allergien (36) haben oder in der Arzneimittelforschung eine Rolle spielen können (37).

Retinsäure wirkt der gewebezerstörenden Aktivität von TNF-alpha entgegen

TNF-alpha – auch bekannt unter der Bezeichnung Tumornekrosefaktor – ist ein Signalstoff, welcher in der Immunabwehr eine Rolle spielt. In Verbindung wird TNF-alpha unter anderem mit der Mediation von Entzündungsreaktionen gebracht (38). Ein Team chinesischer Wissenschaftler hat in einer Studie untersucht, inwiefern Vitamin A – in Form der Retinsäure – Einfluss auf die gewebeschädigende Wirkung von TNF-alpha hat.

Im Laborversuch konnte eine deutliche chemoprotektive Wirkung der Verbindung nachgewiesen werden. Retinsäure schützte Epithelzellen der Lungenbläschen vor den destruktiven Effekten von TNF-alpha (39).

Vitamin A und der Einfluss auf die Wundheilung

Vitamin A bzw. Retinoide und Carotinoide stehen seit einiger Zeit wegen des breiten Wirkungsspektrums im Fokus. Mittlerweile beschäftigen sich Medizin und Biologie nicht nur im Rahmen der Krebsforschung mit den Verbindungen und den Signalwegen, über welche Retinol und Vitamin-A-Metabolite Tumore beeinflussen. Auch der antioxidative Charakter und der Einfluss auf die Wundheilung spielen eine wichtige Rolle in der Vitamin-A-Forschung. Untersuchungen zeigen, dass ein Vitaminmangel zu einer Verschlechterung der Wundheilung führen kann (40). Wissenschaftler haben auf der anderen Seite gezeigt, dass Vitamin A auch bei topischer Anwendung positive Effekte mitbringen kann (41).

  1. Verbesserte Wundheilung bei Augenverletzungen durch Retinsäuren
    Verbrennungen können das Auge schwer schädigen. Neben einer direkten Einwirkung von Hitze kann zu Verbrennungen auch durch chemische Verbindungen kommen. Verschiedene Forscherteams haben in der Vergangenheit untersucht, welche Vorteile sich aus einer Anwendung von Retinoiden ergeben können. Im Rahmen der Studien haben sich positive Effekte beispielsweise für den Einsatz von Retinsäuren gezeigt (42). Positive Effekte auf die Wundheilung bei Augenverletzungen zeigten sich auch bei einer Anwendung von Retinolpalmitat (43).

  2. Wirkung von Vitamin A gegen Nephrozirrhose
    Die Nephrozirrhose ist ein Krankheitsbild, welches durch die Umwandlung von gesundem Nierengewebe in Narbengewebe ausgelöst wird – und mit schwerwiegenden Funktionsstörungen einhergeht. Ursache können Gewebeschäden nach einer akuten Pyelonephritis sein. Mehrere Forschergruppen haben in Untersuchungen zeigen können, dass die Bildung von Narbengewebe durch Vitamin A positiv beeinflusst wird – und das Risiko für eine dauerhafte Schädigung des Nierengewebes sinkt (44) (45).

Vitamin A in der Behandlung von Diabetes

Diabetes – umgangssprachlich gern als Zuckerkrankheit bezeichnet – ist ein multifaktorielles Krankheitsbild. Wesentliches Merkmal ist ein erhöhter Blutzuckerspiegel, da Glucose nicht mehr in ausreichender Menge in die Zellen transportiert werden kann. Die Ursache kann in einem Insulinmangel (die Bauchspeicheldrüse stellt nicht ausreichend Insulin zur Verfügung) oder einer Insulinresistenz liegen. Letztere entsprechend einiger Studien – zumindest im Fall einzelner Diabetes-Formen – durch Retinol-bindende Proteine beeinflusst (46).

Vitamin A kann der Medizin in der Behandlung der Diabetes neue Möglichkeiten eröffnen. Eine saudisch-ägyptische Forschergruppe hat Vitamin A für die Synthese eines Insulin-mimetischen Arzneimittels – in Verbindung mit Vanadiumsalz – gegen Diabetes erfolgreich verwendet (47).

  1. Vitamin A, Retinol-bindende Proteine und SchwangerschaftsdiabetesSchwangerschaftsdiabetes ist eine Erkrankung, die zu ernsthaften Komplikationen – für die Mutter und das ungeborene Kind führen kann. In der Vergangenheit sind – ähnlich der Situation in der Krebsforschung – die Signalwege und Bindeproteine für Retinol bzw. Vitamin-A-Metabolite in den Mittelpunkt gerückt.Verschiedene Studien haben zeigen können, dass speziell RBP4 hierbei in den Vordergrund tritt. Demnach scheint eine höhere RBP4-Konzentration mit dem Risiko, an Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken, in Verbindung zu stehen (48) (49). Die genauen Zusammenhänge sind allerdings nicht vollständig geklärt und Gegenstand weiterer Forschungen.

Vitamin A und Krebs

Tumorerkrankungen sind ein verbreitetes Phänomen, das die Medizin immer noch vor Rätsel stellt. Für die Entstehung spielen meist mehrere Faktoren eine Rolle. Aufgrund der Bedeutung für die Zelldifferentation (50) und Zellwachstum spielt Vitamin A bzw. spielen Retinoide und deren Rezeptoren in der Tumorentwicklung in den Augen vieler Wissenschaftler eine Rolle (51)  (52). Die Forschung hinsichtlich der Bedeutung der Retinoide bietet letztlich nicht nur Potenzial im Hinblick auf die Behandlung verschiedener Tumore. Profitieren kann von entsprechenden Forschungsarbeiten mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Krebsprävention.

  1. Vitamin A im Einsatz gegen Leukämie
    Leukämie – umgangssprachlich oft auch als Blutkrebs bezeichnet – ist eine Erkrankung, die in jeder Altersgruppe auftreten kann. Gekennzeichnet ist die Erkrankung durch eine Bildung unreifer Blutzellen. Beim Fortschreiten erfasst eine Leukämie schnell andere Organe. Je nach betroffenem Zelltyp werden verschiedene Formen der Leukämie unterschieden. Studien mehrerer Forscher haben sich mit der Wirkung von Vitamin A auf die Erkrankung beschäftigt.Die Ergebnisse deuten an, dass Retinolpalmitat in der Lage zu seien scheint, die Zelldifferentation zu beschleunigen. Aus den gemachten Erfahrungen leiten die Forscher einen möglichen Nutzen der Verbindung im Zusammenhang mit bestimmten Formen der Leukämie ab (53)  (54). Retinsäure hat im Rahmen einer irischen Studie zudem gezeigt, dass es zumindest im Versuch die Wirkung invarianter Natürlicher Killerzellen (iNKT) positiv beeinflussen kann (55).Letztere werden durch B-Zellen bei chronischer lymphatischer Leukämie gehemmt (56). Die irischen Forscher verweisen in ihrer Studie auf das verstärkende Potenzial der Retinsäure hin. Retinsäure hat sich für       Promyelozytenleukämie sogar zu einem Therapiestandard entwickelt. Hintergrund: Ursache der Erkrankung ist sehr oft eine Translokation (Verlagerung einzelner Genabschnitte auf einem Chromosom), wodurch der Retinsäurerezeptor-α (RARα) (57) beeinflusst wird und es zur Blockade der Zelldifferentation kommt (58)  (59). Durch den Einsatz von All-trans-Retinsäure (ATRA, Tretinoin) wird diese Differenzierung-Blockade aufgehoben. Die ATRA-Therapie hat sich in den letzten Jahren als wirksam herausgestellt und erreichte in Studien sehr hohe Remissionswerte (60)  (61).

  2. Aussagekraft von Vitamin A bei Nierenkrebs
    Tumore der Niere gehören zu den eher seltenen Tumorerkrankungen und betreffen etwa neun von 100.000 Personen. Die Erkrankungswahrscheinlichkeit ist zwischen 50 Jahren bis 70 Jahren am höchsten. Besonders häufig tritt im Erwachsenenalter das sogenannte Nierenzellkarzinom auf. Hinsichtlich der 5-Jahres-Prognose ist das Stadium zum Zeitpunkt der Diagnose entscheidend.Ein Forscherteam aus Tschechien hat zeigen können, dass der Vitamin-A-Spiegel und die RBP4-Aktivität (Retinol-bindendes Protein) Rückschlüsse auf die Prognose zulassen. Eine RBP4 Konzentration von weniger als 21.0 mg/l war – so die Ergebnisse der Studie – beispielsweise mit einer 13,5-fach höheren Sterbewahrscheinlichkeit verknüpft (62).
  3. Chemoprotektive Wirkung der Vitamin-A-Metabolite
    Die weitreichende Wirkung von Vitamin A ist der Medizin seit längerer Zeit bekannt. In den letzten Jahren rücken Retinol und die verschiedenen Vitamin-A-Metabolite sowie Carotinoide aufgrund der chemoprotektiven Wirkung immer wieder in den Mittelpunkt.Studien beschäftigen sich mit dem Einfluss der Verbindungen auf die Entwicklung verschiedener Tumorerkrankungen – wie Nierenzellkrebs, Hautkrebs oder Brustkrebs (63) und Leukämie (64) (65). Klar ist, dass Retinoide Einfluss auf Zelldifferenzierung und Wachstum haben. Weitere Forschungsarbeit ist beispielsweise im Hinblick auf die Signalwege erforderlich, um zu verstehen, wie Retinoide auf Krebszellen verschiedener Tumorerkrankungen einwirken (66).

 

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